Ölmalerei - Ölbilder malen (online Tutorial, Anleitung)

Leinwand auf Keilrahmen spannen (Anleitung)

Wer sich entschieden hat, seine Leinwände nicht fertig zu kaufen, sondern selber zu bauen, muss auch einen Keilrahmen mit einer Leinwand bespannen. Es braucht etwas Routine, ehe das flüssig abläuft, aber das Prinzip ist immer gleich. Im folgenden Video wird der Ablauf beschrieben: das Bespannen eines Keilrahmens mit Leinwand dauert nur wenige Minuten:

Leinwand auf Keilrahmen spannen
Bitte anklicken, um das Youtube-Video zu laden.

Material und Werkzeug

Man benötigt zum Bau eines eigenen Bildträgers folgende Materialien:

Zusammenbau Ablauf

Das Vorgehen beim Aufspannen der Leinwand auf einen Keilrahmen ist sehr einfach:

Wie es weiter geht, wird in der Anleitung: die aufgespannte Leinwand grundieren.

Leinwand auf Keilrahmen spannen
Leinwand auf Keilrahmen spannen

Werkzeuge für den Keilrahmenbau

Das wichtigste ist ein guter Handtacker. Ich hatte jehrelang den Fehler gemacht, mit einem billigen Tacker zu arbeiten. Dabei hatte ich zwei Probleme: Der Tacker hatte nicht genug Power. Das führte dazu, dass ich viele Tacker-Klammern anschließend noch mit einem Hammer nachschlagen musste. Viel überflüssige Arbeit. Zum anderen hatte mein alter Tacker keinen Gummigriff. Da ich immer 3-5 Leinwände auf einmal aufspanne, hatte ich nach einigen hundert Tacker-Klammern Schwielen an den Händen, vor allem zwischen Daumen und Zeigefinger. Mittlerweile habe ich einen Profi-Tacker (Novus J-29), mit dem das Tackern schnell geht und sogar Spaß macht. Hier weitere Modelle (das günstigste Modell zeige ich hier nur zum Vergleich).

Zu den Tacker-Klammern: diese gibt es in verschiedenen Arten. Für Leinwände sollte man keine Feindraht-Klammern nutzen (die sind eher für Papier-Heftklammern). Stattdessen sollte man die etwas breiteren Flachdraht-Klammern nehmen, wenn man ein Gewebe auf einen Keilrahmen aufspannt.

Produktname Produktinformationen Abbildung

Wolfcraft Tacocraft 7 Handtacker

  • Metall-Gehäuse
  • Klammertyp: Breitrückenklammer Typ 053
  • Klammerlänge: 4 - 14 mm
  • Maße: 18,5 x 19 x 5 cm
  • Gewicht: ca 700 g
Wolfcraft Tacocraft 7 Handtacker

Bosch HT 14 Handtacker

  • Stahl -Gehäuse
  • Klammertyp: Breitrückenklammer Typ 053
  • Klammerlänge: 6 - 14 mm
  • Maße: 22 x 10,8 x 2,8 cm
  • Gewicht: ca 580 g
Bosch HT 14 Handtacker

Novus J-25 Handtacker

  • Metall-Gehäuse
  • Klammertyp: Feindraht- und Flachdrahtklammern
  • Klammerlänge: 4 - 10 mm
  • Maße: 18 x 9,1 x 2,8 cm
  • Gewicht: ca 620 g
Novus J-25 Handtacker

Novus J-29 Handtacker

  • Metall-Gehäuse
  • Klammertyp: Feindraht- und Flachdrahtklammern
  • Klammerlänge: 6 - 14 mm
  • Maße: 18 x 9,1 x 2,8 cm
  • Gewicht: ca 960 g
  • Kontroll-Funktion für Weich- bzw. Hartholz
Novus J-29 Handtacker

Neben einem Hand-Tacker kann man noch eine spezielle Spannzange nutzen. Auf keinen Fall (!) sollte man mit einer herkömmlichen Kneifzange versuchen, dass Gewebe beim Aufspannen straff zu ziehen. Denn damit reißt das Gewebe fast immer. Stattdessen gibt es spezielle Spannzangen (auch für die Möbel-Polsterei geeignet). Die ist der geriffelte Zangenmund deutlich breiter, so dass man das Gewebe auf einer breiten Fläche greift und zieht. Im Grund egibt es nur drei verschiedene Spannzangen-Modelle - bei Amazon gibt es aber etliche Anbieter, die letztlich alle das gleiche Modell, aber zu unterschiedlichen Preisen verkaufen. Ich habe hier jeweils den Anbieter mit dem günstigsten Preis aufgelistet (Achtung, kann sein, dass sich das ändert).

Produktname Produktinformationen Abbildung

Leinwand-Spannzange Design Delights (8 cm)

  • Breite: ca. 8 cm
  • Griff-Länge: ca. 20 cm
  • Material: Gußeisen
  • Gewicht: ca. 200 g
Leinwand-Spannzange Design Delights (8 cm)

Leinwand Spannzange Fenteer (6 cm)

  • Breite: ca. 6 cm
  • Griff-Länge: ca. 20 cm
  • Material: Edelstahl (silber)
  • Gewicht: keine Angabe
Leinwand Spannzange Fenteer (6 cm)

Leinwand-Spannzange Kurtzy (12 cm)

  • Breite: 12 cm
  • Griff-Länge: ca. 20 cm
  • Material: Rostfreier Stahl
  • Gewicht: ca. 340 g
  • Roter Gummigriff
Leinwand-Spannzange Kurtzy (12 cm)

Lohnt es sich, selber die Keilrahmen zu bespannen?

Nun werden sich viele Fragen: Lohnt sich der Aufwand? Welchen Vorteil hat es, die Keilrahmen als Leisten zu kaufen und nach dem Zusammenbau selber zu bespannen und zu grundieren? Immerhin kommt ja doch einiges an Materialkosten zusammen:

Die Antwort hängt von der Menge ab, die man benötigt. Denn erst ab einer gewissen Menge kann man die Einkaufspreise der einzelnen Kostenfaktoren so sehr drücken, dass es sich auszahlt. Nach meiner Erfahrung lohnt es sich bei einer durchschnittlichen Bildgröße von rund 50 x 70 cm ab etwa 12-15 Bildträgern. Wenn man eh weniger malt - oder evnetuell nicht ausreichend Lagerungsmöglichkeiten hat, dann rechnet sich das Selberbauen nicht wirklich.

Unabhängig vom Preis stellt sich natürlich die Frage nach der Qualität: wenn man bespannte und vorgrundierte Keilrahmen im Künstlerfachhandel kauft oder gar online bestellt, hat man kaum wirklich Einblick in die Qualität der verwendeten Materialien. Beim Gewebe gibt es zwar meist noch Angaben, aber wie lange die Keilrahmenleisten durchgetrocknet sind, oder welche Grundierung aufgetragen wurde, ist in der Regel ein Geheimnis des Herstellers.

Daher: wer die volle Kontrolle über sein Werk haben möchte, organisiert sich alles selber. Und dazu gehört eben auch der Bildträger bzw. die grundierte Leinwand.

Siehe auch

Realistisch Zeichnen Lernen: Buch von Martin Mißfeldt
Realistisch Zeichnen Lernen

Tipp! Ich habe ein eBook geschrieben: "Realistisch Zeichnen Lernen - Mit Bleistiften beobachten". Umfang: 97 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und konkreten Zeichen-Übungen. Das Buch bietet Anfängern und allen, die sich bislang noch nicht intensiv mit dem Naturstudium auseinander gesetzt haben, viele hilfreiche Tipps und Tricks.

"Realistisch" und "Zeichnen" sind zweierlei. Zum Einen werden die Grundlagen des Zeichnens vermittelt, vom Material und Werkzeug über grundlegende Zeichentechniken (z.B. Schraffieren) bis hin zum effektiven Vorzeichnen und den 4 Phasen des Zeichenprozesses: Betonen, Verblenden, Verwischen, Radieren. Zum Anderen werden die Grundlagen des Beobachtens erklärt, die man für jede Art von realistischem Bild benötigt. Am Ende helfen zahlreiche Inspirationen dabei, den eigenen künstlerischen Weg zu finden. Mehr darüber erfahren ...