
Aquarellfarbe besteht aus Farbpigment und dem Bindemittel Gummi Arabicum. Das farblose Gummi Arabicum ist wasserlöslich. Wenn das Wasser verdunstet, bindet es die Farbpigmente zu einer dauerhaften Farbschicht zusammen, die Jahrhunderte lang Bestand haben kann. Aquarellfarbe eignet sich hervorragend für die künstlerische Produktion. Denn sie ist im Grunde "Farbe pur".
Farben für die künstlerische Produktion, egal ob Aquarell-, Öl- oder Acrylfarben, bestehen aus Farbpigmenten. Diese Farbpigmente werden in verschiedensten Verfahren hergestellt. Sie sind an sich nicht wasserlöslich, sondern bleiben als feinste Stoffe in ihrer Struktur unverändert. Heutzutage werden Farbpigmente in aller Regel künstlich hergestellt, da ihre Leuchtkraft am intensivsten ist und sie darüber hinaus nur sehr wenig an Leuchtkraft verlieren ("lichtecht"), selbst wenn sie vom Licht beschienen werden. Mehr über das Herstellungsverfahren von Farben.
Bei der Qualität von Aquarellfarbe ist also nicht nur wichtig, welchen Farbton man wählt, sondern vor allem auch, wie "lichtecht" bzw. Licht-beständig die Aquarellfarbe ist. In den meisten Geschäften des Fachhandels sind dafür extra Farbtafeln ausgelegt, auf denen man beides ablesen kann.

Lichtbeständigkeit, Licht-Echtheit

Wenn man Aquarellfarbe kauft - egal ob in einem Set oder einzeln, sollte man stets beachten, dass die Lichtechtheit eine wichtige Rolle spielt. Diese wird mit Punkten oder Sterne an der Seite der Farben jeweils angegeben. Fünf Sterne bedeutet: maximale Lichtechtheit (werden auch nach jahrhunderten nicht an Farbwert verlieren. Zwei Sterne bedeutet: diese Farben können sich nach einigen Jahren verändern (verblassen oder eine andere Einfärbung bekommen). Daher sollte man Farben mit 4 oder 5 Sternen bevorzugen.
Deckkraft von Aquarellfarben

Die Aquarellfarbe besteht aus Gummi-Arabicum (als Bindemittel, "Klebstoff") und einem Farbpigment. Diese Farbpigmente werden sehr unterschiedlich hergestellt und haben unterschiedliche Eigenschaften (siehe auch: Besonderheiten der Aquarellfarbe). Am wichtigsten für Aquarellmaler*innen ist hierbei - neben dem Farbton - die Deckkraft. Sie ist auf Farbtuben oder Näpfchen meist mit einem (nicht, halb- oder ganz gefüllten) Quadrat angegeben. Gefüllt bedeutet: deckend, nicht gefüllt: kaum deckend (also eher zum Lasieren geeignet).
Gummi Arabicum

Die Aquarellfarbe wird durch Gummi Arabicum zusammengehalten. Wichtigste Eigenschaft dieses Bindemittels ist, dass Gummi Arabicum völlige farblos ist. Die Farbpigmente in der Aquarellfarbe können sich also optimal entfalten und werden nicht durch das Bindemittel oder irgendwelche "Streckmittel" optisch gedämpft.
Gummi arabicum hat noch eine zweite, sehr praktische Eigenschaft: es ist wasserlöslich. Wasser hat man - im Gegensatz zur anderen chemischen Lösungsmitteln - fast immer bereit, und es kostet (fast) nichts. Das Farbpigment der Aquarellfarben läßt sich so sehr praktisch in kleinen Farbnäpfen zusammenpressen, von denen man dann mit Hilfe des Wassers jeweils eine dünne Schicht mit dem Pinsel ablösen kann. Das Wasser der aufgetragenen flüssigen Farbe verdunstet dann - zurück bleibt das Farbpigment, dass durch das klebende Gummi Arabicum auf dem Bildgrund (meist Papier) fixiert wird. Sehr praktisch und seit Jahrhunderten bewährt.
Gewonnen wird Gummi Arabicum als zähflüssige Masse, die aus den Stammen von afrikanischen Akazien austritt. Seine Reinheit - und damit die Eignung für Küntsler-Aquarellfarben - hängt auch von der "Erntezeit" ab. Das zwischen Dezember und Februar gewonnene Gummi Arabicum eignet sich dabei am besten.
Gummi Arabicum ist ein natürliches Gemisch von Polysacchariden (Mehrfachzuckern), deren Hauptkomponente auch Arabinsäure genannt wird. Für die Verwendung wird nur Klasse-1-Ware genutzt (sog. Senegalia senegal). Gummi Arabicum wird auch in vielen anderen Bereichen verwendet, z.B. bei Briefmarken oder Briefumschlägen. Schon in der Antike wurde Gummi Arabicum verwendet. Der in Wasser verdünnte Klebstoff wurde mit Ruß zu Tinte vermischt, oder auch zum Bandagieren der ägyptischen Mumien. Heute ist es als Emulgator E414 in zahlreichen Lebensmitteln enthalten, zum Beispiel in Limonade. Als die USA 1997 ein striktes Handelsembargo gegen den Hauptexporteur Sudan verhängten, nahmen sie kurz darauf Gummi arabicum davon aus, um die Versorgung von Coca-Cola sicherzustellen.
Herstellung von Aquarellfarben
Die Herstellung von Aquarellfarben ist ein aufwändiger Prozess. Das folgende Video des Anbieters Schmincke zeigt die einzelnen Schritte recht anschaulich:
Aquarellfarbe leuchtet
Die zuvor beschriebenen Eigenschaften verleihen der Aquarellfarbe eine ganz besondere Leuchtkraft. Die Farbpigmente sind sehr rein, und mit Hilfe des Wassers werden sie auf dem Papier relativ gleichmäßig, aber sehr dünn verteilt. Das führt dazu, dass in aller Regel das darunter liegende weiße Papier durchscheint. Dieses Zusammenspiel von Licht und Farbe kann bei Aquarellbildern sehr intensiv wirken.

Neue Aquarellbilder (von mir)
Hier einige meiner neuen Aquarellbilder:

Aquarell auf Papier,47 x 57
März 2023

Aquarell auf Papier,40 x 57
März 2023