Ein geeignetes Aquarellpapier ist entscheidend für den Erfolg beim Aquarellieren. Das betrifft nicht nur das finale Bild-Ergebnis, sondern vor allem auch den Vorgang des Malens. Vereinfacht formuliert: es macht keinen Spaß, wenn das Papier Mist ist. Das liegt an den besonderen Eigenschaften der Aquarellfarbe und vor allem am Wasser. Aquarellfarben werden mit Wasser gelöst und vermalt. Das Papier muss mit dem Wasser so reagieren und zusammenarbeiten, dass man eine möglichst große Kontrolle über das Bild hat.
Wenn das Papier zu dünn ist, wellt es. Dann sammelt sich die Farbe in den Wellentälern und führt zu meist unbeabsichtigten Flecken. Außerdem ist ein zu stark gewelltes Papier anschließend sehr hinderlich bei der Betrachtung oder Rahmung.
Wenn das Papier zu glatt ist, werden die (nicht löslichen) Farbpigmente der Aquarellfarbe nicht richtig an das Papier gebunden. Als Folge kann die Farbe anschließend leicht verwischen oder abbröckeln.
Wenn die Saugfähigkeit des Papiers unterschiedlich ist, führt dies dazu, dass die Farbe fleckenhaft intensiv auf dem Bild sitzt.
Grundsätzlich kann man sagen: das Papier ist ein wesentlicher Faktor für den kontrollierten Farbauftrag. Da die Maltechnik bei Aquarellen ein wesentlicher Faktor für die Qualität ist, sollte man daher immer anstreben, ein gut geeignetes Aquarellpapier zu nutzen.
Aquarellpapier / Künstlerpapier
Aquarellpapier (250 gr/m², "Burgund" von Hahnemühle) mit Farbverlauf
Der Verband Deutscher Papierfabriken e.V. sagt in seinem "Papier-ABC" (2005): "Aquarellpapier ist ein Papier, das für die künstlerische Technik der Aquarellmalerei (dem Malen mit Wasser vermischbaren Pigmenten) optimiert ist, es kann aber auch für andere Zeichentechniken verwendet werden. Das Papier muss entsprechend Wasserfarben gut aufnehmen und darf nicht durchschlagen, gleichzeitig muss es radierbar sein."
Ich persönlich nutze Aquarellpapier nicht nur zum Aquarellmalen, sondern auch zum Zeichnen mit Bleistiften. Man kann sich dabei die Oberflächenbeschaffenheit - je nach dem, was man in der Zeichnung anstrebt - zunutze machen. Insbesondere mit den schweren, rauhen (kaltgepressten) Aquarellpapieren kann man zeichnerische, "löchrige" Strukturen erzeugen, die ansonsten kaum möglich wären.
Aquarellpapier Typen
Gutes Aquarellpapier kann man im Fachhandel bestellen. Man unterscheidet Aquarellpapier nach
Art der Herstellung (Körnung, Textur)
Feinkorn - feine, glatte Oberfläche, fast keine Textur
Man kann eigentlich gar nicht sagen, welches Aquarellpapier denn nun besonders gut sei. Denn das hängt von der Art der Nutzung ab. Grundsätzlich kann man bei schwereren Papieren mehr und länger mit viel Wasser malen, ohne dass es anfängt, Wellen und Wölbungen zu werfen. Besonders bei der Nass-in-Nass-Aquarelltechnik sollte man auf schwere Papiere achten. Anfängern sei geraten, zunächst ein Papier zu wählen, dass keine zu starke Textur hat. Denn diese lässt sich zwar sehr effektvoll einsetzen, aber das erfordert doch einige Erfahrung. Und je schwerer das Papier, um so teurer ist es.
Aquarellpapier online bestellen (bei Amazon)
Mittlerweile kann man sein Aquarellpapier ganz einfach und bequem online bestellen. Beispielsweise bietet Hahnemühle seine Papier größtenteils auch bei Amazon an. Hier eine Übersicht - ein Klick auf den Preis öffnet die jeweilige Detailseite bei Amazon (Partnerlink, Achtung: Preise unverbindlich, da sie sich kurzfristig ändern können):
Formate unter A4
Produktname
Produktinformationen
Abbildung
Aquarellpapier 12 Blatt, Hahnemühle Britannia 300g/m², 17 x 24 cm
Für Anfänger ist das Aquarellpapier "Burgund" von Hahnemühle (fein, 250 gr / m²) eine gute Grundlage. Das Papier ist recht fein und saugt nicht so schnell. Gleichzeitig wellt es kaum. Man kann es in 10er oder 20er Stapeln kaufen.
Tipp! Ich habe ein eBook geschrieben: "Realistisch Zeichnen Lernen - Mit Bleistiften beobachten". Umfang: 97 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und konkreten Zeichen-Übungen. Das Buch bietet Anfängern und allen, die sich bislang noch nicht intensiv mit dem Naturstudium auseinander gesetzt haben, viele hilfreiche Tipps und Tricks.
"Realistisch" und "Zeichnen" sind zweierlei. Zum Einen werden die Grundlagen des Zeichnens vermittelt, vom Material und Werkzeug über grundlegende Zeichentechniken (z.B. Schraffieren) bis hin zum effektiven Vorzeichnen und den 4 Phasen des Zeichenprozesses: Betonen, Verblenden, Verwischen, Radieren. Zum Anderen werden die Grundlagen des Beobachtens erklärt, die man für jede Art von realistischem Bild benötigt. Am Ende helfen zahlreiche Inspirationen dabei, den eigenen künstlerischen Weg zu finden. Mehr darüber erfahren ...