Welches Grafiktablett ist am besten (für Anfänger)?
Digitale Malerei: "F1 Crash", Photoshop, 2008
Ab und zu werde ich von Freunden und Bekannten gefragt, welches Grafiktablett denn am besten sei. In den meisten Fällen geht es darum, digital am PC zu malen und zu zeichnen. Also als Hobbymalerei oder um einen Einstieg ins digitale Gestalten zu finden. Vor allem auch für Jugendliche, die eine kreative Ader haben, lohnt sich der Einstieg, weil fast alle kreativen Berufsbilder voraussetzen, dass man schnell und effizeint am PC gestalten kann.
Nun denn, welches Grafiktablett ist denn nun das Beste?
Nach meiner Erfahrung und ganz grob vereinfacht: die Einsteigermodelle der Firma Wacom. Aber natürlich sollte man hier zunächst differenzieren und die eigenen Bedürfnisse einschränken, ehe man sich entscheidet.
Unterstützt die Grafik-Software die Möglichkeiten des Grafiktabletts?
Grundlegend ist die Frage, mit welchem Grafikprogramm man denn malen und zeichnen will. Das beste Programme hierfür ist Adobe Photoshop. Im Mittelklassebreeich tummeln sich Anbieter wie CorelDraw bzw. CoralPainter oder PaintShop. Daneben gibt es zahlreiche kostenlose Programme wie Gimp, Paint.net, Krita oder Canva.
Für die Nutzung eines Grafiktabletts ist entscheidend, inwieweit das Grafikprogramm die Features des Grafiktabletts unterstützt. Am Beispiel: bei den Wacom-Tabletts sind die Stiftspitzen "sensitiv", das bedeutet, sie können Signale wie "Druckstärke" oder "Neigungswinkel" übertragen. Aber nur, wenn die Grafiksoftware diese Signale auch verarbeiten kann, kann man diese sensitiven Stiftsignale auch nutzen. Bei Photoshop wird eine Linie dicker, wenn man den Stift stärker aufdrückt, bei kostenlosen Zeichenprogrammen häufig nicht - die Linie sieht immer gleich dick aus.
Grundsätzlich gilt:
wer Adobe Photoshop nutzt, sollte immer auf eine Wacom-Grafiktablett zurückgreifen,
für einfache, kostenlose Software reichen auch andere, kostengünstigere Modelle.
Allerdings bietet letztere Kombination weit weniger intuitive Möglichkeiten.
Da viele Einsteiger nach der Anschaffung eines Grafiktabletts von kostenlose Grafikprogrammen auf bessere Grafikprogramme umsteigen wollen, ist es ratsam, von vornherein ein etwas besseres Grafiktablett zu beschaffen, das dann auch mit der besseren Software noch gut harmoniert.
Qualitätskriterien für Grafiktabletts
Wenn man ein Grafiktablett kaufen möchte, sollte man Features und andere Eigenschaften vergleichen. Die Preisdifferenzen ergeben sich daraus. Hier die entscheidenden Qualitätskriterien:
Größe: entscheidend ist die aktive Zone (der Bereich, der Stift-sensitiv ist - häufig kleiner als das Tablet selber)
Länge des Kabels: da die unmittelbare visuelle Reaktion auf dem Bildschirm wichtig ist, sollte das Signal immer über ein Kabel übertragen werden. Schon minimale Verzögerungen wirken wie "Fehler" beim Malen und Zeichnen.
Druckempfindlichkeit: kann der Stift den Druck als Signal weitergeben oder nicht? Bei Modellen, die das nicht können, wird diese Angabe meist weggelassen.
Neigungswinkel des Stiftes: gleiches gilt für den Neigungswinkel. gerade Programme, die mit vielen verschiedenen Pinselspitzen operieren, ist der Neigungswinkel von wichtiger Bedeutung. Bei einer "Feder-Spitze" (virtuell) kann eine entsprechende Linie nur dann korrekt wiedergegeben werden, wenn die Information über den Neigungswinkel tatsächlich gemessen und übertragen wird.
Auswechselbare Stiftspitzen: im Laufe der Zeit werden die Stiftspitzen relativ stark beansprucht. Sie nutzen sich ab, wodurch die vorne abgeflacht und teilweise scharfkantig werden. Das wiederum kann die Oberfläche des Grafiktabletts beschädigen. Es ist daher sinnvoll, die Stiftspitzen nach einer gewissen Zeit auszutauschen (bei täglicher Nutzung spätestens nach einigen Monaten).
Tasten: manche Anbieter integrieren in die Grafiktabletts neben der aktiven Zone noch einige Tasten. Diese kann man mit "Befehlen" belegen, die den Workflow vereinfachen (zum Beispiel umschalten von Zeichenstift und Radiergummi, Zoomen in oder Drehen des Arbeitsbereiches). Diese Tasten können den praktischen Alltag sehr erleichtern. Allerdings nur, wenn man sie auch nutzt.
Gewicht: in vielen Fällen nutzen Kreative das Grafiktablett auch, um damit an verscheidenen Orten zu arbeiten. Dann spielt das Gewicht natürlich eine wichtige Rolle.
Natürlich ist es immer gut, wenn man ein Grafiktablett live testen kann. Es gibt auch einige wenige Läden, wo das möglich ist. Allerdings ist es bei den meisten eben nicht so. Daher ghören Grafiktabletts zu den Produkten, die man relativ gut und bequem bei Amazon bestellen kann. Der Marktführer Wacom hat dort entsprechende Produktseiten eingerichtet, auch die Wettbewerber-Modelle sind dort vertreten. Man kann sie daher gut vergleichen.
Alle Grafiktabletts sind geeignet für (u.a.) Adobe Photoshop, Illustrator, Clip Studio, Lightroom, Sketchbook Pro, Manga Studio, CorelPainter, FireAlpaca, OpenCanvas, Malwerkzeug Sai2, Krita.
Leider findet man dort viele Modelle, die im Prinzip identisch sind, aber eben von verschiedenen Zwischenhändlern mit unterschiedlichen
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